„Es wirkt, als liege man auf einer Waldlichtung und blicke in den Himmel“

Auf der Intensivstation des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth wurde eigens für unheilbar erkrankte Patientinnen und Patienten ein besonders gestaltetes Zimmer eingerichtet

Freuen sich sehr über das wunderschöne Zimmer für Palliativpatientinnen und Patienten auf der Intensivstation des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Neuwied: Annika Zühlke, stellvertretende pflegerische Leiterin der Intensivstation, Dr. Michael Fresenius, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin, Oberärztin Elisabeth Bergmann, Dr. Christian-René de Mas, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie/Diabetologie/Palliativmedizin und Bauingenieur Sascha Bintz, MHDL-Bau (von links). Foto: Andrea Schulze

Neuwied. Es ist ein wunderschöner, großer, behaglicher Raum, dem man nicht ansieht, dass es sich dabei um ein Zimmer auf der Intensivstation des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Neuwied handelt. Die gesamte Wand gegenüber dem Bett ist mit einem Wald-Foto gestaltet. Das hochauflösende Bild, auf dem jedes einzelne Blättchen deutlich zu erkennen ist, wurde auf eine Platte gezogen und mit einer Spezialoberfläche versehen. So entspricht es auch den Hygienestandards der Intensivstation. Über dem Bett ist ein großer quadratischer Lichthimmel mit einem Foto mit weißen Wolken und einem Ast mit Ahornblätter angebracht. „Es wirkt, als liege man auf einer Waldlichtung und blicke in den Himmel“, sagt Dr. Christian-René de Mas, der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie/Diabetologie/Palliativmedizin. „Auch der Blick aus dem Fenster lädt zum Träumen ein: Wir schauen hier auf die Bäume eines alten Parks“, ergänzt Dr. Michael Fresenius, der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin.  

In rund sechs Wochen wurde das Zimmer für schwerstkranke und palliative Patienten im laufenden Betrieb umgebaut. Ein neuer Boden wurde verlegt und eine neue Lichttechnik installiert – zu dieser gehört auch der große Lichthimmel über dem Bett. Auf dem neuen Fernseher können die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen digitale Fotos anschauen und Videos abspielen. „Zudem haben wir die Wand mit der Schiebetür zum Flur um einige Meter versetzt, denn wir wollten das Zimmer größer machen“, erläutert Bauingenieur Sascha Bintz vom Zentralen Bau-Management. Jetzt gibt es einen gemütlichen Vorraum mit zwei Sesseln, der von dem eigentlichen Krankenzimmer durch eine Wand mit einer großen Fensteröffnung abgetrennt ist. „Das Fenster ist notwendig, damit die Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte vom Flur aus einen ungehinderten Blick auf den schwerkranken Patienten haben“, erläutert Sascha Bintz.

Die Idee ein Krankenzimmer für Palliativpatienten und -patientinnen auf der Intensivstation zu gestalten, stammt von Dr. Martin Reuber, dem leitenden Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin. Als Notarzt, der Patientinnen und Patienten im Hubschrauber begleitet, kommt er in sehr viele Kliniken und lernt viele Intensivstationen kennen. „Von besonders schönen Zimmern hat er Fotos mitgebracht“, sagt Dr. Fresenius.

„Uns alle gefiel die Idee, eigens für Patientinnen und Patienten, die besonders lange im Krankenhaus liegen müssen oder unheilbar erkrankt sind, ein außergewöhnliches Zimmer einzurichten“, sagt Annika Zühlke, die stellvertretende pflegerische Leiterin der Intensivstation. Die Patienten und ihre Angehörigen sollten sich dort richtig wohl fühlen können. Als das Haus dann eine Großspende für palliativmedizinische Zwecke erhalten hat (der Spender möchte anonym bleiben), „konnten wir einen Teil davon für den Umbau des Intensivzimmers nutzen“, freut sich Dr. de Mas. Gemeinsam hat das Team der Intensivstation mitentschieden, wie das Zimmer gestaltet wird und welche Bilder verwendet wurden.

Alle Mitarbeitenden der Intensivstation seien sehr begeistert von dem Ergebnis, betont die Oberärztin Elisabeth Bergmann. „Wir freuen uns, dass wir zusätzlich zur Palliativstation, in der wir schon seit vielen Jahren bis zu acht schwer unheilbar erkrankte Patientinnen und Patienten ganzheitlich behandelt und liebevoll betreuen, dieses Zimmer auf der Intensivstation zur Verfügung haben“, sagt sie. Denn so könnten sie den Menschen an ihrem Lebensende noch ein kleines bisschen Glück schenken. 

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