Perinatalzentrum Level I

  • Leitung
  • Team

Prof. Dr. Richard Berger

Chefarzt / Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Prof. Dr. Richard Berger

Chefarzt / Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Dr. Hanna Hummel

Oberärztin / Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt: Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin (Koordinatorin Perinatalzentrum)

An unserem Klinikum ist ein Perinatalzentrum Level I etabliert. Eine "Tür an Tür" Kooperation von Geburtshelfern, Pränataldiagnostikern, Kinderärzten und Psychologen gewährleistet die kompetente Versorgung  zahlreicher Frauen mit einer Risikoschwangerschaft. Jährlich kommen an unserem Zentrum ca. 50 Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm zur Welt. Aber auch ältere intensivbehandlungsbedürftige Kinder werden in jeder Hinsicht fachgerecht und ganzheitlich behandelt.

 

Weitere Informationen zum Leistungsspektrum der beteiligten Kliniken finden Sie auch hier:

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

  • Leistungsspektrum
  • Expertise zur Vermeidung von Frühgeburten

Leistungsspektrum

Vorsorge und Betreuung:

Als Perinatalzentrum Level I sind wir spezialisiert auf die Betreuung von Frauen mit Risikoschwangerschaften und Risikogeburten. Hierzu gehören die Prädiktion und Prävention der Frühgeburt, die Diagnostik und Behandlung des Gestationsdiabetes, die Betreuung bei Kindern mit Wachstumsverzögerung, Mehrlingsschwangerschaften, Geburtsleitung bei kindlichen Lageanomalien und vieles mehr.

Bei einer drohenden Frühgeburt informiert ein Neonatologe (Neugeborenenarzt) die werdenden Eltern über die besondere Situation, die das Kind, aber auch die gesamte Familie nach der Geburt erwartet. Ausgebildete Psychologen und Seelsorger helfen diese sehr belastenden Momente aufzufangen und das seelische Gleichgewicht zu bewahren.

Wir können heute Frühgeborene ab 23 Schwangerschaftswochen am Leben halten - das entspricht etwa einem Geburtsgewicht von 500 g. Ihre Hauptprobleme resultieren aus Unreife von Gehirn, Lunge und Verdauungstrakt. Dennoch betragen die Überlebenschancen bei Kindern mit einem Geburtsgewicht von 500-1500 g rund 90 Prozent und auch die Überlebensqualität ist zunehmend besser geworden.

Bis zur Entlassung eines Frühgeborenen vergeht mindestens die Zeit, die das Kind zu früh geborenen wurde.

Um den fehlenden Schutz und die Versorgung durch den Mutterleib zu „ersetzen“, sind zahlreiche medizinische Maßnahmen je nach individuellen Problemen erforderlich: Inkubatorpflege, künstliche Beatmung, künstliche und Muttermilch Ernährung, medikamentöse Behandlung und intensive Überwachung durch Kinderkrankenschwestern, Ärzte und technische Geräte.

Wichtig ist dabei auch die Nähe der Eltern, welche bei uns zu jeder Zeit willkommen sind und frühzeitig in die Betreuung ihrer Kinder einbezogen werden. Dazu gehören auch der Besuch von Geschwistern und intensiver Körperkontakt zwischen Eltern und Kind.

Nachsorge:

Auch nach Entlassung begleiten wir die weitere Entwicklung Ihres Kindes in den nächsten 2 Jahren in unserer neonatologischen Risikosprechsunde und leiten ggf. Unterstützung und notwendige Fördermaßnahmen ein. Auch der Bunte Kreis Mittelrhein e. V. unterstützt Sie als Eltern in der Zeit nach der Geburt. Für die nicht vorhersehbaren Notfälle außerhalb des Perinatalzentrums besteht ein Neugeborenen-Notfalltransportdienst zu den umliegenden geburtshilflichen Abteilungen.

Expertise zur Vermeidung von Frühgeburten

Prof. Dr. Richard Berger hat die Leitlinie zur „Prävention und Therapie der Frühgeburt“ koordiniert, die alle Handlungsempfehlungen zu diesem Krankheitsbild für in Deutschland tätige Ärzte formuliert.

In unserer Klinik liegt also eine hohe Expertise bei der Betreuung von Frauen mit drohender Frühgeburt vor. So sind wir mittels sonographischer Messung der Muttermundslänge und verschiedener biochemischer Testverfahren in der Lage, Hochrisikopatientinnen zu identifizieren und geeignete Massnahmen zur Senkung des Frühgeburtsrisikos in die Wege zu leiten. Diese können primär, sekundär oder auch tertiär ausgerichtet sein. Die primäre Prävention bezieht sich auf Frauen, die aufgrund ihrer Vorgeschichte, ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt haben, aber in der jetzigen Schwangerschaft noch beschwerdefrei sind. Die sekundäre Prävention zielt auf Frauen, die bereits klinische Anzeichen für eine Frühgeburt aufweisen wie eine Verkürzung des Muttermundes, und die tertiäre Prävention kommt bei Frauen zum Tragen, die eine nicht mehr zu verhindernde Frühgeburt erleiden, aber durch spezifische Interventionen die kindliche Gesundheit geschützt werden soll.

Je nach Befund setzen wir hier auf die Applikation des weiblichen Geschlechtshormons Progesteron, empfehlen die Anlage eines totalen Muttermundsverschlusses und Zerklagebandes oder die Einlage eines Cerclage Pessars. Wehentätigkeit stoppen wir medikamentös und beginnen die Lunge des Kindes auf die anstehende Geburt vorzubereiten. Das kindliche Gehirn schützen wir mit Magnesium.

Marienhaus Klinikum St. Antonius Waldbreitbach
Margaretha-Flesch-Straße 4
56588 Waldbreitbach
Telefon:02638 923-9
Telefax:02638 923-5626
Internet:www.marienhaus-klinikum.de/unserklinikum/standorte/marienhaus-klinikum-st-antonius-waldbreitbach/
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied
Friedrich-Ebert-Straße 59
56564 Neuwied
Telefon:02631 82-0
Telefax:02631 82-1243
Internet:www.marienhaus-klinikum.de/unserklinikum/standorte/marienhaus-klinikum-st-elisabeth-neuwied/