Peter Wack

Sektionsleiter Operative, endovasculäre und konservative Gefäßmedizin / Facharzt für Allgemein- und Gefäßchirurgie / anerkannter endovasculärer Chirurg DGG

Weiterbildungsbefugnisse

Gefäßchirurgie: 48 Monate (nicht anrechenbar für Intensivmedizin)

 

Weiterbildungscurriculum Gefäßchirurgie

A. Struktur und Organisation der Klinik

Die Klinik umfasst 23 Betten sowie eine Intensivstation mit 22  Betten, die interdisziplinär genutzt und anästhesiologisch geleitet wird. Hier stehen der Gefäßabteilung täglich im Schnitt 2 Betten zur Verfügung. Es werden von der gefäßchirurgischen Klinik ca. 1200 Operationen pro Jahr durchgeführt. Die personelle Ausstattung der Klinik umfasst neben dem Sektionsleiter drei Oberärzte sowie drei Assistenten, eine Gefäßassistentin und eine CTA.

Die Klinik ist zertifiziertes Gefäßzentrum der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie. Kern dieses Zentrums sind neben der Abteilung für Gefäßchirurgie die Abteilung für Innere Medizin, die Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie und das angeschlossene MVZ Angiologie und MVZ Gefäßchirurgie. Die Patienten sind auf der Gefäßstation konzentriert. Der Wahlleistungsbereich ist ausgelagert.

Im Rahmen der Basisweiterbildung Chirurgie, die zusammen mit der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, der ZNA (zentrale Notaufnahme) und der Klinik für Anästhesiologie besteht, rotieren die Assistenten jeweils 6 Monate auf die Intensivstation und in die zentrale Notaufnahme. Die Weiterbildung wird anhand des von der Ärztekammer ausgegebenen elektronischen Logbuches dokumentiert.

 

B. Die apparative Ausstattung der Klinik

Im OP steht der Abteilung ein moderner vaskulärer C-Bogen zur Verfügung, mit dem alle Varianten digitaler Bildgebung und Dokumentation möglich sind. Ein Ultraschallgerät der Oberklasse und ein mobiles Ultraschallgerät zum Einsatz im OP sind ebenfalls vorhanden. Des Weiteren gibt es diverse Handdoppler auf allen Stationen, in der Notaufnahme, im OP und auf der Intensivstation; im MVZ Angiologie und im MVZ Gefäßchirurgie stehen die gängigen angiologischen Messmethoden zur Verfügung. Schwerpunkt ist die Diagnostik von Gefäßerkrankungen; zusätzlich werden Kenntnisse der Behandlung von Verletzungen und Fehlbildungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße vermittelt.

Zum Ende der Weiterbildung (Facharzt für Gefäßchirurgie) soll der Weiterzubildende in der Lage sein, selbständig die Diagnostik der arteriellen und venösen sowie lymphatischen Erkrankung durchzuführen und soweit es das Fachgebiet betrifft, selbständig nötige und weiterführende diagnostische Maßnahmen zu indizieren. Darüber hinaus wird er zum Ende der Ausbildung in der Lage sein, sämtliche therapeutische Maßnahmen selbständig durchzuführen. Er soll entsprechend dem zu führenden Logbuch eine Mindestanzahl von Eingriffen durchgeführt haben, die es ihm erlauben, sicher therapeutisch vorzugehen.

Ziel ist es, die Patienten medizinisch bezüglich ihrer physischen und psychischen Belange zu begleiten und die patientenorientierte Versorgung zu gewährleisten. Hierzu gehört auch die Beherrschung einer konservativen Therapie und palliativer Maßnahmen.

 

C. Dazu verlangt es in der Gefäßchirurgie an umfassenden Kenntnissen, Erfahrungen und operativen Fertigkeiten in:

  • der normalen und pathologischen Anatomie einschließlich des Gefäßsystems
  • der Entwicklungsgeschichte des Gefäßsystems, einschließlich pathologischer Entwicklungen
  • der Diagnostik und Differentialdiagnostik von Erkrankungen und Verletzungen, Fehlbildungen, erworbener Defekte, altersregressiver Veränderungen, insbesondere den hierzu erforderlichen Untersuchungsverfahren
  • der Wundheilung und den Heilungsvorgängen und deren möglichen Komplikationen bei allgemein- und gefäßchirurgischen Eingriffen und bei Patienten mit Durchblutungsstörungen
  • der Indikationsstellung und Planung der ein- oder mehrzeitigen Operationsverfahren des Fachgebietes, einschließlich der endovasculären Verfahren
  • den speziellen Verbänden und Techniken, insbesondere bei komplexen Rekonstruktionen
  • den speziellen Techniken der Mobilisation, insbesondere bei Patienten mit Minor- oder Majoramputationen
  • den grundlegenden Kenntnissen der Lokal- und Regionalanästhesie
  • den psychosomatischen Zusammenhängen bei Patienten mit Verlust von Gliedmaßen oder deren Abschnitten
  • der spezifischen Aufklärung des Patienten bei relativen Operationsindikationen des Fachgebietes
  • den besonderen Behandlungsmethoden des Gebietes bei akuten, chronischen (Stenosen, Verschlüssen) oder entzündlichen Erkrankungen des Gefäßsystems
  • der Kenntnis der Kompressionssyndrome, einschließlich des Kompartmentsyndroms
  • den Kenntnissen operativer Eingriffe des Gebietes, einschließlich der Kenntnisse der verwendeten Materialien
  • der Dokumentation von Befunden
  • den Kenntnissen der für die Arzt-Patienten-Beziehung wichtigen Rechtsnormen
  • den Kenntnissen der im Fachgebiet gebräuchlichen Pharmaka, einschließlich ihres therapeutischen Nutzens sowie der fachspezifischen Schmerztherapie
  • den Verordnungen von Heil- und Hilfsmitteln, insbesondere die Verordnung von Hilfsmitteln bei Z. n. apoplektischem Insult oder Minor-/Majoramputationen
  • den Probenentnahmen und Probenaufbereitungen von Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen für das allgemeine Labor des Fachgebietes sowie in der Einordnung der Befunde in das spezifische Krankheitsbild

 

D. Vermittelt werden sollen im Einzelnen:

  • Hinführung zu eigenverantwortlicher ärztlicher Entscheidungsfindung
  • adäquater Umgang mit Patient und Patientenführung
  • Anamneseerhebung
  • körperliche Untersuchung (im Rahmen der ambulanten Vorstellung sowie im Rahmen der stationären Aufnahme, auch spezielle angiologische Untersuchungstechniken)
  • differentialdiagnostische Überlegungen
  • Erstellen eines Planes für die Diagnostik und für die präoperative Untersuchungen
  • Erstellen eines konkreten Behandlungsplanes für den Einzelfall
  • Kriterien oder Methodenwahl, einschließlich der kritischen Analyse wissenschaftlicher Ergebnisse
  • Organisation von Terminen bzw. Konsilien
  • Vorstellung eines Falles
  • Verhalten im Operationsbereich
  • Versorgung einfacher und komplexer Wunden
  • einfache Nähte, Verbandswechsel, Blutabnahme, Blutanalysen, Infusionen, Mithilfe bei Bluttransfusionen, Punktionen, einfache Drainagen legen bzw. entfernen
  • selbständige Durchführung gefäßchirurgischer Eingriffe
  • Assistenz bei allen Schwierigkeitsgraden gefäßchirurgischer Operationen
  • die intensivmedizinische Betreuung der Patienten
  • die postoperative Betreuung der Patienten
  • die Erkennung und Organisation sozialmedizinischer Notwendigkeiten
  • Schreiben von Arztbriefen
  • Erstellen von Gutachten
  • Interaktion mit dem Pflegepersonal und anderen Berufsgruppen im Klinikalltag

Um 16.00 Uhr ist in der Regel Dienstende.

 

E. Fort- und Weiterbildungen:

  • tägliche interdisziplinäre Gefäßkonferenz mit:
    - Abteilung für Chirurgie
    - MVZ  Angiologie
    - MVZ Gefässchirurgie
    - Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie
  • 14 tägige interne Fortbildung der Klinik
  • finanzielle Unterstützung über unser Abteilungsbudget, Freistellung für Sonographiekurse (DEGUM), für nationale und internationale Kongresse sowie persönliche Weiterbildungskurse

Der Erwerb der Fachkunde im Strahlenschutz wird gefördert, die Kosten für Einführungs- und Kenntniskurse sowie für Aktualisierungskurse werden übernommen.

 

F. Weiterbildung der gemeinsamen Inhalte im Gebiet Chirurgie und spezifische Inhalte der Facharztweiterbildung Gefäßchirurgie

Zunächst durchläuft der Weiterzubildende die Stationen der allgemeinen gemeinsamen Inhalte im Gebiet Chirurgie. Hierbei rotiert  er sechs Monate in der zentralen Notaufnahme und sechs Monate auf der Intensivstation.

Im Weiteren wird der Berufseinsteiger zunächst auf der chirurgischen Normalstation eingesetzt und in die Struktur der Station und des gesamten Krankenhauses integriert.

Die Rotation auf der Intensivstation sollte im Regelfall die Basis Ausbildung abschließen.

Zum weiterführenden Kompetenzerwerb kann der Weiterzubildende bis zu zwölf Monate Weiterbildung in anderen Gebieten durchlaufen.

In den 24 Monaten der Basisweiterbildung wird der Weiterbildungsinhalt der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Rheinland-Pfalz vermittelt. Die Basisweiterbildung ist im Einzelnen klinikbezogen strukturiert:

Vorab wird der neue Mitarbeiter durch eine klinikübergreifende Einführung auf die Abläufe und die Standards hingewiesen, nach denen unsere Kliniken zertifiziert sind. Immer wieder laufen diese Abläufe unter der klaren Betreuung durch einen Facharzt bzw. Oberarzt zusammen, der mit den Kollegen in geregelten Abständen Gespräche führt, um die beiderseitigen positiven wie kritischen Aspekte zu erörtern, aber auch um die Motivation des Kollegen in seinem Berufsfeld zu steigern. Außerdem ist geregelt, in welchen Stadien der Ausbildung welche Tätigkeiten und Eingriffe dem Assistenten zugeordnet werden können. Dies bedeutet, dass die Ersteingriffe vom Sektionsleiter bzw. Oberarzt assistiert werden. In der Folge werden die weiteren Eingriffe je nach Schwierigkeitsgrad immer durch einen Oberarzt oder Facharzt assistiert, um den Entwicklungsstand des Kollegen und seine operativen Fähigkeiten objektiv beurteilen zu können. Es ist angestrebt, dass nach zwei Jahren der Kollege im Common Trunk die Fähigkeiten und die operativen Fertigkeiten erlernt, um sich im Rahmen der Weiterbildungsordnung für die verschiedenen Zweige der Chirurgie entscheiden zu können.

Für die Bereitschaftsdienste bzw. Rufbereitschaftsdienste wird der Kollege nach etwa zwei Monaten eingesetzt. Die Anwesenheitsdienste der Klinik finden fachübergreifend für die Chirurgische Klinik und Klinik für Gefäßchirurgie statt, der diensthabende Kollege ist jeweils einem Oberarzt der Fachabteilung zugeordnet. Operationen werden fachspezifisch durch die jeweilige Klinik unter der Leitung des diensthabenden Oberarztes vorgenommen.

Aufbauend auf den Kenntnissen, die in der Facharzt-Weiterbildung der gemeinsamen Inhalte im Gebiet Chirurgie erworben wurden, werden den Weiterzubildenden in einem abgestuften Konzept die Inhalte der Gefäßchirurgie vermittelt. Grundlage hierzu ist das Logbuch „Gefäßchirurgie“. Während im Ausbildungzeitraum "Basischirurgie“ vor allem auch die praktischen Fähigkeiten zur allgemein- und intensivmedizinischen Betreuung der Patienten vermittelt wurden und das operative Spektrum einfache Eingriffe umfasste, werden nun arterielle Eingriffe in die Weiterbildung aufgenommen. Unter strenger Aufsicht durch Ärzte für Gefäßchirurgie werden folgende Eingriffe vermittelt:

  • an den Femoralarterien
  • an den Peripheren Venen
  • an den Iliacalarterien
  • an den Poplitealarterien
  • an der Aorta
  • an den cruralen Arterien
  • an den supraaortalen Arterien

​​​​Hinzu kommt die Lehre der endovasculären Techniken, die in gleicher Reihenfolge vermittelt werden. Darüber hinausführende Schwierigkeitsgrade werden vom Entwicklungsstand des Weiterzubildenden und den zur Verfügung stehenden Eingriffen abhängig gemacht, so dass nach Ende der Weiterbildung aber das gesamte Spektrum arterieller und venöser gefäßchirurgischer Eingriffe beherrscht wird.

Zur Weiterbildung gehört die Erstellung wissenschaftlicher Gutachten unter Anleitung sowie die Ausarbeitung und angeleitete didaktische Präsentation von Vorträgen.

Den Weiterzubildenden wird folgende praktische Durchführung vermittelt:

  • der Cw-Doppler-Sonographie
  • der B-Bild und Duplexsonographie
  • der intraoperativen Angiographie

Mit den Weiterzubildenden werden mindestens ein-jährliche Gespräche geführt, um den Entwicklungsstand anhand des Logbuches und der persönlichen Wertung von Weiterzubildenden und Ausbildern einzuschätzen und Korrekturen vornehmen zu können. Auch das Nichterreichen gesetzter Ziele wird hier angesprochen.

Den Teilnehmern wird die Teilnahme an zertifizierten Kursen der Akademie der DGG ermöglicht.

 

Facharzt Weiterbildung - Übersicht

1. Jahr - 1. Hälfte

  • Allgemeine Einarbeitung
  • Abläufe erfassen und gestalten, Cw Doppler, FKDS der Gefäße, Assistenz im OP, Minorampuation, Miniphlebektomie, Subcutan- und Intracutannähte, ZNA, Einarbeitung in Interpretation der Angiographien, CT- und MR-Diagnostik

1. Jahr - 2. Hälfte

  • Notaufnahme i. R. der Rotation

2. Jahr - 1. Hälfte

  • Einführungs- und Grundkurse, Wundmanagement, VAC, primäre Varizen-Operationen

2. Jahr - 2. Hälfte

  • regelmäßige Betreuung der Intensivstation unter Anleitung der Oberärzte und der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin

 

Vier Jahre Gefäßchirurgie

1. Jahr

  • Freilegung der A. femoralis, arterielle Gefäßnähte, P-I-Zugang, Varizen OP; Portimplantationen
  • endovaskulär Punktionen und Schleusentechnik, PTA an der AFS

2. Jahr

  • P-I-Bypass, alle Zugänge, iliacale Bypässe, Venenentnahmen PTA-Becken mit Stent

3. Jahr

  • P-III-Bypass, crurale Bypässe, ACI, Rezidiv-Varicosis Venenbypässe

4. Jahr

  • Aortenchirurgie, in-situ-Bypässe AAA- Stentgraft, gecoverte Stents

 

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