Operationen mit modernsten Technologien im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied

Höchste Präzision dank intraoperativer 3D Bildgebung und navigierter Chirurgie im Muskuloskelettalen Zentrum Neuwied

Neuwied. Bereits seit August 2014 nutzt Dr. Walter Richter, Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie, mit dem System „O-Arm“ bei Eingriffen an der Wirbelsäule, ein Navigationssystem.

Im Rahmen der Gründung des Muskuloskelettalen Zentrums an unserem Klinikum ist mit PD Dr. Christoph Wölfl nun auch ein Orthopäde und Unfallchirurg tätig, der dieses System intensiv nutzt. Die Besonderheit: „Das System erfasst dreidimensionale Datensätze, die dann zur strahlungsfreien Implantation von Schrauben und Platten am Skelettsystem verwendet werden.“ Für die Operateure bietet diese Kombination den Vorteil, Eingriffe an schwer zugänglichen Bereichen, wie z. B. am hinteren Beckenring, mit höchster Präzision durchführen zu können. Vor allem Patientinnen und Patienten mit Wirbelsäulenverletzungen, Beckenbrüchen oder komplexen Gelenkeingriffen profitieren von dieser innovativen Technik. Diese ermöglicht nicht nur kleinere OP-Schnitte, sondern auch eine Qualitätskontrolle bereits während der Operation, sodass im Fall von notwendigen Korrekturen kein zusätzlicher Eingriff vorgenommen werden muss.

Zum Navigationsgerät gehören spezielle chirurgische Instrumente, an deren Spitze sich sogenannte Markerkugeln befinden. Die in den Markerkugeln integrierten Reflektoren kommunizieren über Infrarot mit dem Navigationssystem. Dr. Richter und Dr. Wölfl: „Der 3-D-Scanner im System ermöglicht uns aktuelle Aufnahmen während des Eingriffs. So erhalten wir Bilder des Operationsbereichs und können damit navigieren. Das Navigationsgerät blendet zusätzlich die eingesetzten Instrumente ein, sodass der Chirurg zum Beispiel genau sehen kann, wo er gerade mit dem Bohrer ansetzt.“ Gerade, wenn bei komplexen Eingriffen im Hals- und Brustwirbelbereich oder am hinteren Beckenring Implantate gesetzt werden müssen, sei die Präzision des Systems Gold wert, erläutern die beiden Leiter des Muskuloskelettalen Zentrums. „Es ist ein hervorragendes Hilfsmittel und eine deutliche Arbeitserleichterung“.

System bringt Vorteile für die Patienten

Aufgrund des neu gegründeten Muskuloskelettalen Zentrums Neuwied operieren wir mit unseren Teams zunehmend rückenschmerzgeplagte Patienten aus der Region, wenn andere Therapiemaßnahmen zuvor keine Linderung bewirkt haben. „Wir führen komplexe Eingriffe an der Wirbelsäule durch und nutzen das System jetzt neu auch regelmäßig für Eingriffe am Becken oder an Gelenken wie Kniegelenk und Sprunggelenk.  Neben kleineren Schnitten und einer schnelleren Rekonvaleszenz reduzieren wir auch die OP Zeiten. „Dank der Navigation können wir sehr zielgerichtet operieren und die Implantate präzise positionieren. Mehrere Studien belegen zudem, dass bei navigierten Eingriffen die Strahlung für den Patienten geringer ist und die Präzision der Implantatplatzierung deutlich genauer erfolgen kann als bei Operationen ohne Navigationssystem. Zudem ist die Strahlenexposition für das Personal erheblich reduziert, da der Kontrollbereich während der 3-D-Scans verlassen werden kann und während der Navigation keine Röntgenstrahlung benötigt wird.“

Navigation unterstützt auch bei Krebsoperationen

Darüber hinaus unterstützt das navigierte Operationssystem die Chirurgen auch beim Entfernen von Tumoren – etwa, wenn sich diese im Kniegelenk oder am Schienbeinkopf befinden. „Die intraoperativen 3-D-Aufnahmen bestimmen dank der genauen Navigationskoordinaten die Tumorgrenzen und die notwendigen Schnittlinien absolut präzise.“ Dennoch gibt der Chirurg – genau wie der Fahrzeuglenker beim Autofahren mit ‚Navi‘ – beim navigierten Operieren den Ablauf jedes Eingriffs selbst vor und führt auch die Instrumente mit seinen eigenen Händen, betonen die beiden Leiter des neuen Zentrums. „Die Navigationstechnik bietet uns eine wertvolle Verlässlichkeit, die Operation und das Platzieren von Implantaten so präzise und sicher wie möglich durchführen zu können.“

Über das Muskuloskelettale Zentrum Neuwied

In dem am 1. Juni 2022 neu gegründeten Muskuloskelettalen Zentrum des Marienhausklinikum Neuwied arbeiten Spezialisten aus Neurochirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie zusammen, um Patienten die bestmögliche Therapie auf höchstem Niveau anbieten zu können. Das Zentrum bindet zusätzlich die fachliche Kompetenz von Experten aus der Kinderheilkunde Radiologie, Anästhesie, Schmerztherapie und Psychosomatik ein.

Das Zentrum ist unter der Telefonnummer 02631-82 1389 zur Sprechstundenkoordination und für Rückfragen erreichbar.

 

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