Gemeinsam gegen Morbidität & Mortalität

An der interdisziplinären Online-Fortbildung im Juni nahmen weit über 300 Ärztinnen, Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte aus der Geburtshilfe und der Neonatologie sowie Studentinnen und Studenten teil

Arbeiten bei der Versorgung der Schwangeren und Neugeborenen im Perinatalzentrum des Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied eng zusammen: Prof. Dr. Richard Berger, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, und Dr. Louise Kastor, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Foto: privat

Neuwied. „Diese Online-Fortbildung Gemeinsam gegen Morbidität & Mortalität war etwas ganz Besonderes“, sagt Prof. Dr. Richard Berger, der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth. Sie richtete sich sowohl an Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen, die in der Geburtshilfe tätig sind, als auch an Mediziner und Pflegekräfte, die sich in der Neonatologie um die Neugeborenen kümmern. Zusätzlich nahmen Studierende der Medizin, der Hebammen- und der Pflegewissenschaften an dem Online-Symposium im Juni teil, bei dem es um die Senkung der mütterlichen und der kindlichen Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate rund um die Geburt ging.

Die Themen der Veranstaltung wurden meist von je einem Experten aus der Geburtshilfe und einem aus dem Bereich der Neonatologie referiert. Dabei ging es unter anderem um die Langzeitprognose von sehr kleinen Frühgeborenen, die Hirnblutungen erleiden. „Diese Kinder dürfen wir nicht aufgeben“, so Dr. Louise Kastor, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth, denn die Prognose ist nicht vorhersehbar. Rund ein Drittel dieser Kinder entwickelt sich normal und hat später keine Beeinträchtigungen.

Ein weiteres Thema war die Entwicklung der Geburtshilfe und Neonatologie in dünn besiedelten Gebieten. Zunehmend schließen auch in Deutschland geburtshilfliche Stationen vor allem in Kliniken im ländlichen Raum. Hier geht es darum, eine gute Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen zu gewährleisten, auch wenn die nächste Klinik weit entfernt liegt. Im Rahmen der Fortbildung wurde ein Modell aus Norwegen vorgestellt. Hier fährt der Hausarzt mit der Schwangeren los, die Probleme wie zum Beispiel eine drohende Frühgeburt hat. Gleichzeitig macht sich der Notarzt auf den Weg und vom Perinatalzentrum fliegt ein Entbindungsteam entgegen. So kommt es unter Umständen zu Entbindungen auf einem Parkplatz im Notarztwagen.

Die wissenschaftliche Leitung der Online-Fortbildung hatten Prof. Berger und Dr. Louise Kastor sowie von der Asklepios Klinik Barmbek Hon.-Prof. Dr. habil. Holger Maul, der Chefarzt der Frauenklinik/Geburtshilfe, und Dr. Susanne Schmidtke, die Chefärztin Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin.

„Es war sehr lehrreich, jeweils beide Seiten zu einem Thema zu hören“, sind Dr. Kastor und Prof. Berger von der Veranstaltung begeistert. Denn das Perinatalzentrum besteht gleichermaßen aus Geburtshelfern und Neonatologen. Die Kenntnis und das gegenseitige Verständnis der unterschiedlichen Perspektiven fördert die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit im Klinikalltag.

 

 

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